Um 1880 entstand der Radsport in Deutschland als neuer, technisch bedingter Massensport. Parallel zur Ausbreitung des Fahrrads kam es zur Gründung der ersten Radsportvereine im Westerwald. Nach derzeitigem Kenntnisstand wurde Anfang des Jahres 1900 in Montabaur der erste Radsportverein des Westerwaldes ins Leben gerufen („Radfahrer-Club Montabaur“). Als besonders öffentlichkeitswirksam galten die Aktivitäten der jungen Radfahrervereine an den so genannten Radfahrerfesten, bei denen Wettrennen, die oftmals in zwei oder Entfernungskategorien ausgetragen wurden, sich großer Beliebtheit erfreuten. Der Erste Weltkrieg unterbrach die stürmische Entwicklung des Radsports.

Dennoch kam es Anfang der 1920er Jahre zu Neugründungen von Radfahrervereinen. Selbst in kleinen Westerwalddörfern fanden sich Radsportbegeisterte, um einen Verein ins Leben zu rufen. (Quelle: Wäller Heimat 2008. Jahrbuch des Westerwaldkreises. Antonius Kunz; Zur Geschichte des Radsports im Westerwaldkreis 1933. S. 143) So wurde im Westerwald-Adressbuch aus dem Jahr 1922 der Radfahrerverein „All-Heil“ 1921 Krümmel aufgeführt.

Die Vereinsbezeichnung „All-Heil“- sie galt als typischerRadfahrergruß – war nicht außergewöhnlich. So gab es beispielsweise auch in Freilingen oder Mogendorf ebenfalls Radfahrervereine mit dieser Bezeichnung. Finanzielle Unterstützung erhielt der junge Verein durch die Krümmeler Gemeindevertretung. Sie fasste am 22. Mai 1922 den einstimmigen Beschluss: „Der hiesige Radfahrverein erhält ein Darlehen in Höhe von 2.000 Mark. Dieses muss innerhalb von vier Jahren zurückgezahlt werden. “(Quelle: Sitzungsprotokollbuch für die Gemeinde Krümmel vom 1.2.1921 bis 5.11.1926.) Offenbar plante der Verein die Durchführung einesRadfahrerfestes und benötigte zur Organisation einen finanziellen Grundstock. Schließlich wurde der Krümmeler Sportverein mit seinem Vorsitzen den Karl Wingender auch im Westerwald-Adressbuch 1926 aufgeführt. Weitere Informationen sind bislang nicht bekannt.